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Was versteht man unter Nagelvorbereitung?

Die Nagelvorbereitung ist der wichtigste Schritt, um den Naturnagel optimal auf die Gelanwendung vorzubereiten. Eine sorgfältige Vorbereitung verhindert Ablösungen und sorgt für eine langanhaltende Modellage.

Die Nagelvorbereitung umfasst folgende Schritte:

  • Reinigung des Nagels mit Cleaner: Zum Entfetten der Nagelplatte.
  • Zurückschieben der Nagelhaut: Für eine saubere Nageloberfläche.
  • Mattieren des Nagels: Mit einer Feile der Körnung 180, um die Haftung zu verbessern.
  • Vorbereitung der Nagelhaut: Gegebenenfalls mit Fräseraufsätzen und anschließendes Schneiden mit einer Zange oder Schere.
  • Gründliches Abstauben: Mit einer Bürste, um Staub und Reste zu entfernen.
  • Auftragen von Nail Prep: Zur weiteren Trocknung und Vorbereitung des Nagels.
  • Optional Primer: Wenn verwendet, sollte der Pinsel vor dem Auftragen in Zellstoff abgewischt werden, um eine dünne Schicht aufzutragen. Dies verhindert, dass der Primer zu langsam trocknet und die Gel-Polymerisation beeinträchtigt.
Müssen alle Vorbereitungsflüssigkeiten (Nail Prep, Primer Acid, Primer Acid Free) vor der Modellage verwendet werden?

Die Anwendung der genannten Vorbereitungsflüssigkeiten hängt vom jeweiligen Nageltyp und den Bedürfnissen ab. Aus unserer Erfahrung und den Erkenntnissen unserer Schulungsleiter empfehlen wir folgende Vorgehensweise:

  • Nail Prep: Sollte bei jeder Nagelmodellage dauerhaft und generell angewendet werden, da es den Nagel effektiv von Fett und Schmutz befreit.
  • Primer Acid und Primer Acid Free: Werden speziell bei Problemnägeln empfohlen, die zu Ablösungen neigen. Primer „öffnet“ die Poren der Nagelplatte und sorgt so für eine deutlich bessere Haftung des Gels.

Wichtig ist hierbei, den Primer sehr sparsam zu dosieren: Den Pinsel vor dem Auftrag in ein Zellstofftuch abstreifen, damit nur eine minimale Menge auf dem Nagel landet. Nach dem Auftragen sollte der Primer etwa eine Minute lang trocknen, bevor mit der Modellage begonnen wird.

Reicht es aus, die Nagelhaut nur zurückzuschieben? Oder ist eine tiefere Maniküre mit einem Fräser notwendig?

Die Ansprüche an das Aussehen von Gelnägeln und Gelmaniküren sind heute sehr hoch. Durch den Einsatz spezieller Nagelhautwerkzeuge, Zangen oder Scheren kann die Nagelhaut gründlich entfernt werden. So lässt sich das Farbgel dicht an der Nagelhaut auftragen – für ein makelloses Ergebnis. Außerdem wird durch die gründliche Reinigung des Nagels das Risiko von Ablösungen deutlich reduziert.

Wann soll ich den Cleaner verwenden?

Cleaner ist eine Flüssigkeit, die dazu dient, das Nagelbett von Schmutz und Fett zu reinigen sowie die Schwitzschicht zu entfernen, die während der Polymerisation des Gels in der Lampe entsteht.

Wir verwenden Cleaner:

  • Ganz am Anfang, bevor wir mit der Nagelmodellage beginnen, um die Nägel vorzubereiten.
  • Zum Entfetten fertiger Schichten, zum Beispiel bei Modellagegel, das anschließend gefeilt wird.
  • Bei Finish-Gel mit Schwitzschicht, um diese nach der Aushärtung zu entfernen. (Schwitzschichtfreie Gele sollten nicht mit Cleaner abgerieben werden, da sonst Glanz verloren gehen kann.)

Cleaner wird nicht verwendet, um die Schwitzschicht von Grundiergel oder Farbgel abzuwischen!

Was ist der Apex?

Der Apex, auch Scheitelpunkt oder früher C-Bogen genannt, ist die Stelle, an der die meiste Aufbaugel-Menge konzentriert wird. Er verleiht dem Nagel Stabilität und Festigkeit. Ist der Apex korrekt platziert, wird das Risiko von Nagelbruch oder Ablösungen deutlich minimiert.

Wenn der Apex falsch platziert ist, kann es nicht nur zu Nagelbrüchen, sondern auch zu Ablösungen kommen. Liegt der Apex zu tief, wird Druck auf das Gel an der Nagelwurzel ausgeübt. Dies führt zu einem Versatz, wodurch sich der Nagel vom Nagelbett löst – was unangenehme Verletzungen verursachen kann.

Das Bild unten zeigt, wie der Nagel von der Seite aussieht und wo genau der Apex idealerweise positioniert sein sollte.

Muss ich die Nägel am Ende der Aufbaugel-Modellage schleifen?

Das Schleifen und Feilen der Modellageschicht ist ein wichtiger Schritt, der das ästhetische Ergebnis entscheidend beeinflusst. Durch das Feilen der Aufbauschicht können Sie den Apex präzise formen und Unebenheiten, die besonders bei nicht selbstnivellierenden Gelen auftreten können, perfekt kaschieren.

Nach dem Feilen empfehlen wir, die Nägel mit einer Schaumstofffeile oder einem Polierblock zu glätten, um eine gleichmäßige Oberfläche zu erzielen.

Was tun, wenn das Gel in der Lampe brennt?

as Brennen beim Aushärten des Gels hängt meist von der Empfindlichkeit der Kundin und dem Zustand der Naturnägel ab. Besonders bei sehr dünnen Nägeln, die durch Feilen oder frühere Modellagen beschädigt wurden, kann das Brennen stärker ausgeprägt sein. Außerdem reagieren die Nägel in den wärmeren Monaten häufig empfindlicher als im Winter.

Tipps zur Vermeidung von Brennen beim Aushärten des Gels:

Legen Sie die Nägel in die Lampe. Wenn die Lampe sehr stark oder neu ist, warten Sie nicht, bis das Gel stark zu brennen beginnt. Nehmen Sie Ihre Hand stattdessen nach etwa 5 bis maximal 10 Sekunden heraus, warten Sie kurz, bis das Brennen nachlässt, und legen Sie die Hand anschließend wieder in die Lampe.

Warum kommt es zu Ablösungen?

Eine unzureichende Nagelvorbereitung oder fehlerhafte Modellage führt häufig zu Ablösungen. Es gibt viele mögliche Ursachen – hier sind einige der wichtigsten:

  1. Schlechte Nagelvorbereitung: Die Nägel müssen gründlich mit Cleaner gereinigt, die Nagelhaut entfernt, der Nagel mattiert und vor allem sorgfältig abgestaubt werden.
  2. Primer richtig anwenden: Wischen Sie den Pinsel vor dem Auftragen mit Zellstoff ab. Wird der Primer direkt aus der Flasche aufgetragen, bleibt zu viel auf dem Nagel, was die Polymerisation erschwert.
  3. Staub vermeiden: Nach dem Mattieren mit Feile oder Block müssen die Nägel gründlich mit einer Bürsteabgestaubt werden.
  4. Nagelhaut beim Auftragen der Gelschichten meiden: Achten Sie darauf, dass kein Gel auf die Nagelhaut gelangt.
  5. Schwitzschicht nicht abwischen: Wischen Sie die Schwitzschicht weder von der Grundierung noch von der Farbschicht ab.
  6. Schablone richtig anpassen: Die Schablone unter dem Nagel muss genau an den Naturnagel angepasst sein.
  7. Richtige Apex-Platzierung: Der Apex darf nicht zu niedrig sitzen, er muss korrekt positioniert sein.
  8. Passendes Gel wählen: Naturnägel sind unterschiedlich. Es lohnt sich, verschiedene Aufbau- und Grundiergele auszuprobieren und eine „Klientenkarte“ zu führen, um die besten Produkte für jede Kundin zu notieren.
  9. Leistung der UV-Lampe prüfen: Schwache oder alte Lampen polymerisieren das Gel schlechter.
  10. Fehler bei der Modellage vermeiden: Kundinnen sollten ihre Hände ruhig auf dem Tisch lassen und vermeiden, Haare, Gesicht oder andere Gegenstände zu berühren, um Kontaminationen zu verhindern.
Warum schrumpft die Gellackfarbe nach der Polymerisation und bleibt innen „nass“?

Ruscona Farbgele sind sehr hoch pigmentiert und werden in dünnen Schichten aufgetragen. Sie benötigen daher leistungsstarke UV/LED-Lampen – idealerweise mit 48 Watt – für eine vollständige Polymerisation.

Bei herkömmlichen Lampen kann die Aushärtung problematisch sein und eine deutlich längere Aushärtungszeit erfordern.

Wenn Sie die Farbe zu dick auftragen, kann der Gellack zwar oberflächlich ausgehärtet wirken, ist im Inneren jedoch noch nicht vollständig durchgehärtet und bleibt „nass“.

Kann ich ein klassisches Farbgel auf einer Gellack-Grundierung verwenden?

Gellack-Grundierungen sind elastischer als klassische Gele. Wenn Sie ein Farbgel auf einer Gellack-Grundierung anstelle eines farbigen Gellacks verwenden, besteht die Gefahr, dass der Nagel sich ablöst oder bricht. Das liegt daran, dass Farbgele deutlich härter sind als Gellacke und die Schichten daher nicht optimal zusammenarbeiten.

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